So werden aus Verpackungen Sieger gemacht

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Jedes Jahr werden unzählige neue Verpackungen auf den Markt gebracht. Wenn sie besonders clever, günstig, nachhaltig oder ansprechend entwickelt wurden, kann eine Bewerbung für einen Verpackungspreis eingereicht werden.

Die Preisverleihungen werden vom jeweiligen Landesverband (in der Schweiz der SVI, in Deutschland der DVI) organisiert. Gewinnt eine Verpackung einen lokalen Preis, qualifiziert sie sich für die Prämierung des WorldStar Award organisiert durch die World Packaging Organisation WPO). Dieses Jahr wurde ich als Leiterin Verpackungsentwicklung bei Mibelle Group Personal Care angefragt, beim Deutschen Verpackungspreis als Mitglied der Hauptjury mitzuwirken. Diese Aufgabe habe ich natürlich gern übernommen. Ist es doch immer spannend hinter die Kulissen zu schauen und live dabei zu sein, wenn Sieger gemacht werden.

Die Beurteilung der eingereichten Verpackungen fand in der Messe Nürnberg statt. Alle 200 Muster aus acht Ländern wurden in einem riesigen Raum aufgebaut, in Kategorien eingeteilt und mit einer Beschreibung erklärt. Aus diesen 200 Exponaten aus zehn Kategorien hiess es nun, 34 Gewinner auszuwählen.

Auf dem Prüfstand durch hochkarätige Fach- und Hauptjury 

Die Verpackungen, die grösstenteils aus den Kategorien „Funktionalität & Convenience“ sowie “Gestaltung & Veredelung“ stammten , mussten sich zuerst dem kritischen Auge der Fachjury mit Vertretern der Materialfachverbände stellen. Eine Hauptjury, bestehend aus einem breiten Spektrum von Verpackungsexperten, Hochschulprofessoren über Designer, Markeninhaber bis hin zu Handelsunternehmen, nahmen anschliessend die Muster nochmals genau unter die Lupe.

So werden Sieger gemacht

Die Beurteilung erfolgt in 2 Stufen. In einem ersten Schritt beurteilt die Fachjury alle sie betreffenden Verpackungen. Es ist manchmal nicht einfach, anhand der Beschreibung die Neuentwicklung zu verstehen. Die Fachleute kennen den Markt jedoch am besten, um den Neuheitswert einer Einreichung zu beurteilen. Anschliessend präsentieren sie der Hauptjury ihre Ergebnisse. In einem zweiten Schritt beginnt die Arbeit der Hauptjury, die ich mitvertreten durfte. Wir gingen alle Verpackungen nochmal nach Kategorie durch und trafen eine erste Vorauswahl, wer für einen Preis infrage kam. Obwohl es pro Kategorie meist mehrere Preise zu vergeben gab, fiel es oft nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Die heterogene Zusammensetzung der Jury führt natürlich zu unterschiedlichen Ansichten und lebhaften Diskussionen. Schlussendlich wurde aber immer nach dem Mehrheitsprinzip entschieden. Abschliessend wurden zu jeder Siegerverpackung eine kurze Begründung geschrieben. Die Gewinner 2016 könnt ihr euch hier anschauen.

Ausgezeichnete Mibelle Group-Verpackungen

Die Mibelle Group durfte in der Vergangenheit dank unseren innovativen Verpackungsspezialisten schon mehrfach Verpackungspreise entgegennehmen wie z.B. 2012 für den innovativen „Nachfüll-Tiegel“ der I am Face Q10-Tagescreme, oder 2015 für die Sprühflasche der Linie „M Plus Oeco Power“ in der Kategorie Nachhaltigkeit und 2016 für die Verschluss-Neuheit „smartSlide“ in der Kategorie Technik.

Unabhängig davon, wer gewonnen hat, führt einem eine solche Veranstaltung eindrücklich vor Augen, wie vielfältig die Anwendungen von Verpackungen sind und wie kreativ Problemstellungen gelöst werden, von denen man nicht einmal wusste, dass sie existieren. Da steht eine ausgeklügelte Versandbox für Rinderkeulen neben der neuesten Entwicklung für Folie aus Bio-Kunststoff; auffällige Warendisplaylösungen neben Prototypen mit gedruckter Elektronik.

Besonders interessant war auch die Kategorie „Nachwuchs“, wo Studenten die Möglichkeit hatten, ihre Ideen zu präsentieren. Mein Favorit war „Tragweite„. Das ist eine neue Verpackung für Blumenerde, die damit auch gleich das ganze Konzept von „Ich kaufe 20 Liter Blumenerde“ in „Ich kaufe mit einen begrünten Balkon“ ändert. Das machte wieder einmal deutlich, dass auch die Verpackung das Produkt macht!

Ein kleiner Blick hinter die Kulissen des deutschen Verpackungspreises findet man in diesem kurzen YouTube-Film.