Wissenschaft Sonnenschutz – wir blicken unseren Expertinnen über die Schulter

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Dass Sonnencremen die Haut vor Schäden durch UV-Strahlen schützen und somit langfristig das Risiko für Hautkrebs reduzieren, ist mittlerweile bekannt. Hinter einem Sonnenschutzmittel steckt aber noch viel mehr – vor allem eine grosse Wissenschaft. Unsere Produktentwicklungs-Expertinnen, Nadine Jehle und Silvia Müller, nehmen uns mit in die Sonnenlabors der Mibelle Group. Nebst spannenden Einblicken in ihre Arbeit, erklären sie, was gute Sonnenschutz-Eigenmarken ausmachen und verraten uns, wie ihr Sonnenschutz-Produkt der Zukunft aussieht.

Sonnenschutz ist unverzichtbar für die Hautgesundheit – ein Fakt, der nicht oft genug betont werden kann. Die regelmässige Anwendung von Sonnenschutz hat sich daher längst zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder Hautpflegeroutine etabliert. Nebst dem Schutz vor Sonnenbrand muss ein gutes Sonnenschutzprodukt jedoch heutzutage eine Vielzahl an weiteren wichtigen Anforderungen erfüllen. Schauen wir uns mal die wichtigsten Kriterien an:

  • Sonnenschutzmittel müssen zuverlässig vor UV-Strahlen schützen, ohne dabei gesundheitliche Risiken für die Anwender darzustellen.
  • Sie müssen sie strenge Sicherheitsstandards sowie gesetzliche Vorschriften erfüllen.
  • Die Formulierungen müssen auch unter extremen Bedingungen wie Hitze, Feuchtigkeit oder längerer Sonneneinstrahlung stabil bleiben.
  • Auch gewinnt die Umweltverträglichkeit von Sonnenschutzprodukten (die Auswirkungen auf marine Ökosysteme, insbesondere Korallenriffe) zunehmend an Bedeutung.
  • Und schlussendlich spielt die Anwendung und das Hautgefühl sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Hauttypen und deren individuellen Bedürfnisse eine entscheidende Rolle in der Produktentwicklung.

Aber gehen wir doch einigen dieser Punkte etwas genauer auf den Grund.

Welcher UV-Filter solls denn nun sein?

In der Sonnenschutz-Industrie wird zwischen zwei verschiedenen UV-Filtern unterschieden, die beide unterschiedliche Wirkmechanismen und Eigenschaften aufweisen:

Die organischen Filter absorbieren die einfallende UV-Strahlung und wandeln sie in Wärme um. Dadurch wird verhindert, dass die Strahlung in die Haut eindringt und Schäden verursacht. Formulierungen mit organischen Filtern sind angenehm aufzutragen und hinterlassen keine weissen Rückstände.

Anorganische Filter (auch als mineralische Filter bekannt) reflektieren die einfallende UV-Strahlung. Neuere Erkenntnisse zeigen sogar, dass sie auch einen Teil der Strahlung absorbieren können. Sie sind besonders hautverträglich und daher für empfindliche Haut, insbesondere für die von Kindern, sehr geeignet. Die sichtbaren weissen Rückstände empfinden jedoch viele als störend und unangenehm. 

Wir beobachten, dass die Präferenzen in Bezug auf die UV-Filter je nach Land oder Region verschieden sind. Der Schutz sowie die Wirksamkeit sind jedoch in jedem Fall gegeben, denn jedes Produkt wird gemäss den Standards getestet.

Die Herausforderungen bei der Entwicklung moderner Sonnenschutz-Produkte

Die Entwicklung von Sonnenschutz-Produkten, die sowohl effektiv als auch angenehm in der Anwendung sind, erfordert ein hohes Mass an Expertise und Innovationskraft. Es gilt, eine Vielzahl von Anforderungen zu erfüllen, die nicht selten miteinander konkurrieren.

Das höchste Ziel bei der Entwicklung von Sonnenschutzmitteln ist die Kombination von Wirksamkeit und Sicherheit. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl und Prüfung von UV-Filtern und Inhaltsstoffen. Dabei spielen auch regulatorische Anforderungen eine wichtige Rolle. Die gesetzlichen Vorschriften, die übrigens von Land zu Land variieren, müssen bei der Formulierung sowie der Vermarktung der Produkte stets berücksichtigt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Stabilität der Formulierung. Sonnenschutzmittel müssen ihre Wirksamkeit auch unter extremen Bedingungen wie Hitze, Feuchtigkeit oder längerer Sonneneinstrahlung beibehalten. Die Inhaltsstoffe müssten daher präzise aufeinander abgestimmt sein, was mit umfangreichen Tests geprüft wird.

Immer wichtiger werden zudem die Nachhaltigkeits-Aspekte. Dabei geht es nicht nur um korallenfreundliche Formulierungen. Auch die Verpackungen sollen möglichst umweltfreundlich sein. Wir setzen daher auf recyclebare Materialien, die den Kreislaufgedanken unterstützen und Ressourcen schonen. Aber auch die Produktionsprozesse werden kontinuierlich optimiert, um den Energieverbrauch zu senken und dadurch die Umweltbelastung während der Herstellung zu minimieren.

Und schliesslich wächst der Wunsch nach personalisierten Produkten, die auf unterschiedliche Hauttypen und individuelle Bedürfnisse abgestimmt sind. Dies erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis der Hautbiologie, sondern auch kontinuierliche Forschung und Innovation in der Produktentwicklung.

Stellenwert von Sonnenschutz-Eigenmarken im Vergleich zu etablierten, teureren Brands

Bei der Mibelle Group entwickeln und produzieren wir Sonnenschutz-Eigenmarken für den Handel. Diese haben in den letzten Jahren stark an Vertrauen und Beliebtheit gewonnen und stellen eine attraktive Alternative zu grossen, oft hochpreisigen Marken dar. Sie überzeugen dabei in mehreren Bereichen:

  1. Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eigenmarken bieten einen umfassenden Schutz vor UV-Strahlung, genau wie die bekannten Marken, jedoch zu einem deutlich günstigeren Preis.
  2. Qualität und Sicherheit und Umweltfreundlichkeit
    Unsere Eigenmarken erfüllen strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Sie stehen in Sachen Schutz und Wirksamkeit den grossen Marken in nichts nach. Dasselbe gilt für die Nachhaltigkeit, worauf wir bei der Mibelle Group zusammen mit unseren Kunden einen grossen Fokus setzen.
  3. Vielfalt und Innovation
    Eigenmarken haben ihre Produktpaletten in den letzten Jahren stark erweitert. Auch sie bieten eine breite Auswahl an Formulierungen, die auf unterschiedliche Hauttypen und Bedürfnisse abgestimmt sind.
  4. Verfügbarkeit
    Praktisch alle grösseren Supermärkte und Drogerie-Ketten führen mittlerweile ein umfangreiches Sortiment an Sonnenschutz-Eigenmarken zu erschwinglichen Preisen.

Sonnenschutz-Eigenmarken sind also eine qualitativ hochwertige, preisgünstige und oft sogar nachhaltigere Alternative zu den etablierten Marken. 

Aktuelle Trends in der Entwicklung von Sonnenschutz-Produkten

Die Sonnenschutz-Industrie entwickelt sich stetig weiter, um den wachsenden Ansprüchen der Konsumenten gerecht zu werden. Aktuell lassen sich insbesondere folgende Trends beobachten:

Nachhaltigkeit als Standard
Nachhaltigkeit ist längst kein optionales Merkmal mehr, sondern ein Muss. Verbraucher legen zunehmend Wert auf umweltfreundliche Formulierungen, biologisch abbaubare Inhaltsstoffe und nachhaltige Verpackungen. Der Verzicht auf umweltschädliche UV-Filter, die Korallenriffe schädigen könnten, ist dabei ein zentraler Punkt.

Multifunktionale Sonnenschutz-Produkte
Ein klarer Trend zeigt sich in der Verschmelzung von Sonnenschutz und Gesichtspflege zur täglichen Hautpflege-Routine. Produkte kombinieren verstärkt Sonnenschutz mit zusätzlichen Hautpflege-Eigenschaften wie dem Schutz vor lichtbedingter Hautalterung, freien Radikalen und negativen Umwelteinflüssen. So bieten heute viele Gesichtspflege-Produkte SPF 30 oder sogar SPF 50, was einen stärkeren Schutz für die Hautgesundheit gewährleistet.

Neue Texturen und Anwendungserlebnisse
Konsumenten wünschen sich Sonnenschutz-Produkte, die sich angenehm anfühlen und leicht in den Alltag integrieren lassen. Im Fokus stehen dabei leichte, nicht klebrige Texturen, schnell einziehende Formulierungen, Innovative Formate wie Sprays, Sticks oder Gel-Cremes, die einfach aufzutragen sind.

Die Entwicklung von Sonnenschutz-Produkten steht vor spannenden, aber auch herausfordernden Zeiten. Die Einführung neuer Testmethoden, die Suche nach nachhaltigen Rohstoffen und die kritische Überprüfung von UV-Filtern zeigen, wie dynamisch und wissenschaftlich anspruchsvoll dieser Bereich ist. Diese Fortschritte bieten jedoch auch die Chance, innovative und umweltfreundlichere Produkte für die Zukunft zu entwickeln.

Und so sieht unser Sonnenschutz-Produkt der Zukunft aus

Nadine:
Ich persönlich bevorzuge ein Sensitive Produkt mit einem SPF von 50 oder sogar 50+, ideal für empfindliche Haut mit gleichzeitig maximalem Schutz vor UV-Strahlen. Für die Zukunft wünsche ich mir neue Biopolymere (eine nachhaltigere Variante zu den schlecht biologisch abbaubaren synthetischen Polymeren), die in Sonnenschutzmitteln zur Stabilisierung und Verbesserung der Wasserfestigkeit eingesetzt werden können. Diese sollen für eine noch stabilere Formulierung sorgen und gleichzeitig für ein angenehmeres Hautgefühl.

Silvia:
Mein Favorit ist ein leichtes, mattierendes Face Product mit Niacinamid, das Rötungen reduziert und für ein zartes Finish sorgt. Künftig wünsche ich mir neue Öle, die einen noch höheren Anteil an UV-Filtern lösen können, so dass wir noch leichtere Formulierungen entwickeln können – für ein angenehmeres Tragegefühl ohne Kompromisse beim Schutz.


Und welches ist euer bevorzugtes Sonnenschutzprodukt? 
Und wisst ihr welches Produkt sich für welche Situation am besten eignet? 
Und wisst ihr auch, welches die häufigsten Fehler beim Auftragen von Sonnenschutzmitteln sind und wie man sie verhindern kann? 

In einem Folgebeitrag werden wir genau auf diese Fragen eingehen.